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Hallo ihr Lieben!
Falls ihr meinen letzten Post über die beiden Oscar-nominierten Filme "The Big Short" und "Spotlight" gelesen habt, wisst ihr, dass ich mir eine lange Liste an Filmen zusammengestellt habe, die ich vor der Preisverleihung gesehen haben will, um auch alles gut mitverfolgen zu können.
Auf dieser Liste befindet sich nur ein einziger Film, der in der Kategorie "Documentary Feature" nominiert ist, den ich mir aber auch angesehen hätte, wenn er nicht dort aufgelistet wäre: "Amy". Eine Dokumentation über die Sängerin Amy Winehouse.
Ich war sehr gespannt, wie eine Doku über die berühme Jazz Sängerin wohl aufgebaut sein würde und war positiv überrascht. Der Film beginnt in Amys Teenager-Jahren, als sie ungefähr 15 Jahre alt ist und zeigt gleich ihre Liebe zur Musik und zum Gesang. Anschließend beleuchtet er den Weg nach oben an die Spitze der Berühmtheit und schließlich auch den tiefen Fall in private Probleme, den Amy erlitten hat.
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Der Film setzt sich hauptsächlich aus zuvor unbekannten Privataufnahmen (sowohl Video als auch Foto), von ihrem Freund, Vater oder Manager gedreht, und Presseberichten, TV Clips und Paparazzi Bildern zusammen. Mir hat besonders gut gefallen, dass man viel aus ihrer Zeit sieht, als Amy noch eine unbekannte Sängerin war, die auch damals schon eine große Stimme hatte. Die Kombination aus Privat- und öffentlichen Aufnahmen ist gut gelungen, der Film ist abwechslungsreich gestaltet und zieht sich trotz seiner 2 Stunden Filmlänge, um der es ausschließlich um das leider kurze Leben einer einzigen Person geht, nicht in die Länge.
Etwas, was mir ebenfalls sehr gefallen hat - eigentlich war ich eher erleichtert, ist, dass es in dem Film auch viel um Amys Musik geht. Natürlich standen auch ihre privaten Schicksalsschläge (ihre Beziehung zu Blake Fielder, Drogen, Alkohol und Rehab) im Mittelpunkt, aber genauso viele Ausschnitte wurden gezeigt, in denen Amy einfach nur auf der Bühne steht und singt, oder in denen sie mit ihrer Gitarre auf einer Couch sitzt und ein Lied schreibt, oder sogar vor Aufregung anfängt zu zittern, als sie mit ihrem Idol Tony Bennett ein gemeinsames Lied aufnimmt. Die Dokumentation nimmt sich Zeit für die Musik, was einige Filme über berühmte Musiker schon oft vergessen haben. Die Doku hat über Minuten Amy Winehouse' Stimme und Lieder für sie sprechen lassen und das war meiner Meinung nach ein sehr wichtiger Punkt. Es gibt einen Moment im Film, in der Amy das Gefühl übermittelt, viel lieber einen kleinen Gig in einer Jazz-Bar spielen zu wollen, als an einem Festival oder einer riesengroßen Veranstaltung teilzunehmen. Ihr persönlich ging es nur um die Musik; das hat mich beeindruckt und auch bewegt.
Voice-Einspieler von Freunden, Managern, Promotern, Produzenten und der Familie kommentieren den jeweiligen Punkt in Amys Karriere, den der Film in diesem Moment zeigt, wodurch man eine ausgewogene Sicht auf alle Perspektiven bekommt. Interviews von Amy zeigen auch ihren Standpunkt.
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Ab einem gewissen Punkt des Films bemerkt man, dass Amy (meiner Meinung nach) von gewissen Leuten in ihrem Leben "vom Weg abgebracht" wurde und besonders hat mich die Rolle des Vaters schockiert, der leider (in gewissen Situation) Geld und Ruhm über das Wohlbefinden und die Gesundheit/Genesung seiner Tochter gestellt hat.
Der Film stellt eine sehr ehrliche Version von Amys Leben dar, kaschiert nichts, insofern man das beurteilen kann, denn er zeigt sowohl Ups als auch Downs und viele private Szenen, durch die man besser verstehen kann, warum geschehen ist, was letztendlich geschehen ist. Er unterschlägt auch nicht die Macht der Medien, die Amy Winehouse' Situation mit ihren Kommentaren definitiv nicht besser gemacht haben.
Diese Dokumentation kann ich denen empfehlen, die sich für Amy Winehouse, ihre Musik und ihr Leben interessieren. Er zeichnet das Portrait einer jungen, unglaublich talentierten Jazz Sängerin, aber vergisst auch nicht, wie einfach es ist, den Halt zu verlieren, und dass Amy Winehouse am Ende auch nur ein ganz verletzliches, junges Mädchen war, das vielleicht einfach nur nicht wusste, wie mit so viel Veränderung in ihrem Leben umzugehen war.
Auf Englisch könnt ihr den Post in leicht abgewandelter Form HIER lesen.
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