Sonntag, 24. Januar 2016

"The Martian" - Die Oscars 2016


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Hallo ihr Lieben!

Ich weiß gar nicht, wo ich beginnen kann, wenn ich über "The Martian" reden soll. Denn es war der Film, bei dem ich mich überwinden musste, ihn überhaupt anzusehen. Ich gehöre zu den wenigen Leuten, die zum Beispiel den Film "Gravity" nie gesehen haben - denn das Thema Space ist einfach nicht so mein Ding. Ich lache gern darüber, wie es bei The Big Bang Theory behandelt wird, aber da ich definitiv keine naturwissenschaftliche Ader habe, kann ich nicht viel damit anfangen.

Aber "The Martian" hat mich völlig überrascht und in der Tat unglaublich begeistert. Ich habe am wenigsten damit gerechnet, dass dieser Film es so hoch in meiner persönlichen "Wertung" schafft und daher gefällt mir das Filmeschauen zur Oscarzeit gleich noch mehr. Man entdeckt tolle Filme, die man sich vielleicht sonst nicht angesehen hätte.

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Zur Handlung will ich nicht mehr sagen, als dass es um einen Astronauten geht, der bei einem Sturm auf dem Mars wortwörtlich "abgeschossen" wird, sodass ihn seine Crew-Mitglieder weder finden, noch retten können. Sie gehen davon aus, dass er gestorben ist und machen sich auf den Rückweg zur Erde. Doch Mark Watney hat überlebt. Er rettet sich, indem er seine Wunden verarztet, seine Nahrung rationiert und Kartoffeln anbaut, um so lange wie möglich auf dem Mars verweilen zu können. Schließlich nimmt er Kontakt mit der NASA auf und gemeinsam schmieden sie einen Rettungsplan. Dieser wird durch zwei große Komplikationen unterbrochen und spannend gehalten, sodass man bis zu Marks Rettung mitfiebern muss, ob er es überhaupt schafft.

Ich kann meine Begeisterung immer noch nicht in Worte fassen. Nach zehn Minuten des Films habe ich schon gebannt zugeschaut. Das lag einerseits an dem mir völlig unbekannten Thema, was ich daraufhin äußerst spannend fand und so auch fasziniert blieb. Außerdem geschieht nach wenigen Minuten schon der schreckliche Unfall, der Mark Watney von seiner Crew trennt, sodass der Zuschauer völlig ergriffen ist und sich fragt, ob er es überhaupt überlebt hat. Der Film war durchweg von komödiantischen Elementen geprägt, was ihn sehr aufgelockert hat und mich auch immer wieder lachen lassen hat. Auch die Musik hat viel dazu beigetragen. Während Watney einen Auftrag erfüllt und die Teile seiner kleinen Rakete, die ihn wieder in die Nähe seiner Crew schießen soll, abschraubt, um Gewicht zu verlieren, erklingt ABBAs Waterloo. Der Film soll nicht deprimieren, sondern Mut machen. Das hat mir sehr gut gefallen. Obwohl die Ereignisse mehr als schockierend sind, hat man genasuso viel Hoffnung wie Watney. Dialoge und Szenen sind gut geschrieben und gewählt. Man kann manchmal aufgrund der Fachtermini nicht folgen, doch das ist bei vielen Filmen der Fall (wie z.B. bei The Big Short) und es hat mich nicht weiter gestört - da man oft gleich im Anschluss gesehen hat, wovon geredet oder was geplant wurde.
Am Ende des Films bin ich fast aus meinem Sitz gesprungen. Besonders das Finale hat mich ergriffen, da bis zum Ende nicht klar ist, ob Watney es überhaupt jemals wieder auf die Erde schafft. 

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Die Besetzung war ausgezeichnet gewählt. Ich war nie ein großer Fan von Matt Damon, doch habe ihn wirklich sehr ins Herz geschlossen, als er Mark Watney verkörpert hat. Er hat es geschafft, alles sehr echt aussehen zu lassen. Sowohl Emotionen als auch Handlungen habe ich ihm geglaubt (man muss erstmal einen Astronauten verkörpern können, der auf dem Mars zurückgelassen wurde...) und ich konnte gleich von Beginn an eine gute Verbindung zu dem Hauptcharakter aufbauen. Damon hat schauspielerisch alles gegeben und ich würde ihm den Oscar-Gewinn wirklich gönnen, aber ich glaube, dass seine Konkurrenz zu stark ist. Meiner Meinung nach übertrifft seine Leistung noch die von Fassbender (wieder denke ich, dass Grund dafür die jeweilige Rolle ist), aber er kommt nicht an Redmayne oder DiCaprio heran. Jedenfalls denke ich, dass dies schwer wird. Manchmal überraschen die Oscars ja auch, aber ich denke in diesem Fall hat er nicht die beste Ausgangsposition. 

Jessica Chastain, Sean Bean, Jeff Daniels und Chiwetel Ejiofor haben in den Nebenrollen gelänzt, alle glaubhaft den schwierigen Weg der Lösungssuche nach Mark Watneys Rettung bestritten und ebenso Gefühle beim Zuschauer hervorgerufen. Besonders Chastain in der Rolle des Commanders und Ejiofor als Mars-Mission-Director entscheiden sich zu mutigen Handlungen, die einem teilweise den Atem rauben und dem Zuschauer zeigen, dass Zusammenhalt immer noch von Wert ist. 

Allgemein hat mir die positive Ausstrahlung des Films gut gefallen. Er zeigt einen Mann, der auf dem Mars zurückgelassen wird. Anstelle mit Todesgedanken zu spielen, lässt er den Hauptcharakter jedoch nicht aufgeben und eher über den Musikgeschmack des Commanders meckern, die dort ihre Disco CDs zurückgelassen hat, oder Kartoffeln anbauen, wofür er als Dünger die Exkremente benutzt, die ebenfalls auf dem Mars "zurückgelassen" wurden. In den letzten Minuten des Films zeigen sie, wie Watney nun die zukünftigen Astronauten ausbildet. Bevor er jedoch den Raum mit seinen Schülern betritt, sitzt er auf einer Parkbank und genießt seinen Kaffee, als er den Keimling einer kleinen Pflanze entdeckt. Diese Szene hat so wenig gezeigt und so viel beinhaltet. Sie war eine Erinnerung an den Moment, in dem Watney auf dem Mars in einem improvisierten Gewächshaus den ersten Keimling seiner Kartoffelpflanze entdeckt, sie steht für Hoffnung, dass das Unmögliche möglich ist (z.B. auf dem Mars irgendetwas anzubauen und überhaupt eine Chance zu finden, wieder heil auf der Erde anzukommen) und sie schließt ruhig mit einer Aufregung ab, die mich von Beginn bis Ende gefesselt  hat.

Ich würde mich sehr freuen, wenn er Best Picture gewinnt. Jetzt kann ich mich gar nicht mehr entscheiden. Zu viele gute Filme habe ich in den letzten Tagen gesehen und drücke fast allen die Daumen. Ich bin wirklich sehr gespannt, wie es Ende Februar entschieden wird.

Vielen Dank für's Lesen! 


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