Montag, 18. Januar 2016

"Spotlight" und "The Big Short" - Die Oscars 2016

Hallo ihr Lieben!

Im Moment habe ich das Bedürfnis meine Posts sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch zu teilen und daher folgt jetzt die deutsche Variante meines neusten Posts über die Oscar-nominierten Filme 2016.

Ich bin jemand, der jedes Jahr schon darauf wartet, dass es endlich wieder Februar ist und die große Preisverleihung stattfindet - damit ich bis 6 Uhr morgens wach bleiben und sie verfolgen kann. Ich habe mich in den letzten Jahren zum Filmjunkie entwickelt, aber habe diese Phase fast nur in der Award-Show Zeit. Dieses Jahr habe ich mich daher entschieden, mich auch wirklich gut vorzubereiten.

Im letzten Jahr hatte ich, als die Oscars ausgestrahlt wurden, von den nominierten Filmen leider nur zwei gesehen. Daher konnte ich so gut wie gar nicht einschätzen, ob jemand meiner Meinung nach verdient oder unverdient gewonnen hatte und das hat mich wirklich geärgert. Deshalb habe ich vor vier Tagen, als die Nominierungen veröffentlicht wurden, eine Liste an Filmen erstellt, die ich unbedingt vor der Preisverleihung gesehen haben muss, von denen ich auch erwarte, dass sie mir gefallen.

Hier ist die Liste:

The Big Short
Brooklyn
Steve Jobs
The Revenant
Spotlight
Carol
Room
The Martian
Amy
Bridge of Spies

Kennern wird auffallen, dass ich z.B. Filme wie "Mad Max Fury Road" ausgelassen habe; aus dem einfachen Grund weil das nicht meine Art von Film oder das Genre ist, für das ich mich begeistern kann.

THE BIG SHORT 

Bild von hier
The Big Short ist einer der Filme, auf die ich vielleicht ohne die Nominierung bei den Oscars nie aufmerksam genug geworden wäre, um ihn mir tatsächlich anzusehen. Doch ich bin unglaublich froh, dass ich es getan habe. Er beschäftigt sich mit einem wirklich ernsten Thema, der Wirtschaftskrise und dem Zusammenbruch des Immobilienmarktes, besonders in den USA, von 2007/2008. Christian Bale spielt einen Hedgefund-Manager, der einige Zeit im Voraus erkennt und voraussagt, dass es zu eben diesem Zusammenbruch kommen wird. Als er versucht die Menschen zu warnen, wird er belächelt, doch schließlich entscheidet er, wenigstens sein Geld zu retten. Er wettet gegen den Immobilienmarkt und geht am Ende des Films mit einem Profit von 489% aus seinem Büro heraus. Ryan Goslings Charakter erfährt von Bales Vorhersage und entscheidet sich, ebenfalls seinen Nutzen daraus zu ziehen. Durch einen Zufall, kommt er mit Steve Carell und seinem Team in Kontakt, das er ebenfalls an Board holt. Die letzten Protagonisten der Geschichte, sind zwei junge Männer, die gerade erst im Wall Street Business beginnen wollen und durch einen Flyer, den sie zufällig finden, auf das kommende Ereignis stoßen. Sie verstehen schnell, dass auch sie davon profitieren können, haben aber zu wenig Einfluss, Erfahrung und Kontakte und bitten deshalb Brad Pitt zu Hilfe, der bereits aus dem Wall Street Business wieder ausgetreten ist und dieser verhilft ihnen am Ende des Films ebenfalls zu sehr viel Geld. Der Markt kollabiert, Menschen verlieren alles.
Da ich nichts im Wirtschaftsbereich studiere, hatte ich große und berechtigte Sorge, dass mir einiges, was im Film geschieht und genannt wird, nicht einleuchtet. Damit haben die Produzenten/Drehbuchautoren/Regisseure jedoch gerechnet. Und ich bedanke mich dafür. Denn immer wenn eine Szene auftauchte, in der komplizierte Dinge erklärt und besprochen wurden, kam anschließend eine Situation, in der sie jemanden alles noch einmal mit einfachen Worten und Vergleichen haben sagen lassen. Das und Ryan Gosling als Erzähler haben den Film sehr amüsant gemacht. Man kann definitiv lachen und schmunzeln, aber trotzdem wird sich über die Wirtschaftskrise und ihre Folgen nicht lustig gemacht. Ich empfehle diesen Film besonders Leuten, die vielleicht ein bisschen mehr Ahnung von der Materie haben. Trotzdem kann ihn sich jeder angucken, ohne Angst haben müssen, nicht folgen zu können. Dafür haben die Macher des Films gesorgt. Ich bin etwas enttäuscht, dass nur Christian Bale als bester Nebendarsteller nominiert ist. Ich denke nicht, dass The Big Short es schafft, die Kategorie "Best Picture" für sich zu entscheiden, würde es dem Film aber wünschen. In den rund zwei Stunden Spieldauer habe ich mich trotz des nicht einfachen Themas weder gelangweilt, noch gefragt, wer in Gottes Namen diese Schauspieler ausgesucht hat - alles hat sehr gut gepasst. Daumen hoch! 

SPOTLIGHT

Bild von hier

Ich hatte zuvor wenigstens im Fernsehen den Trailer von "The Big Short" gesehen, aber niemals zuvor von "Spotlight" gehört. Das bedauere ich zutiefst, denn dieser Film beinhaltet nicht nur großartige Schauspieler, sondern auch ein Thema, über das vielleicht noch mehr geredet werden sollte. Neben der unglaublichen Rachel McAdams, von der ich sowieso Fan bin, haben mich auch noch Mark Ruffalo, Stanley Tucci, Liev Schreiber oder Michael Keaton beeindruckt. Gecastet wurde hier grandios. Obwohl ich Rachel McAdams hauptsächlich aus romantischen Komödien oder als Superzicke aus Mean Girls kannte, hat sie hier eine bodenständige Rolle verkörpert, die durch ihre Arbeit schockiert begreift, was um sie herum in ihrer Stadt vorgegangen ist.. Denn der Film behandelt den Missbrauch von Kindern durch Priester, hauptsächlich in Boston. Als die Redaktion des "Boston Globe" einen neuen Redakteur bekommt (Liev Schreiber), ordnet dieser an, einen spezifischen Fall von Missbrauch durch die Kirche aufzuschlüsseln. Als die Redakteure des "Spotlight Teams", ein kleines Team, das besondere Fälle bearbeitet, für die sie teilweise bis zu einem Jahr Recherche betreiben, ihre neue Aufgabe annehmen, rechnen sie nicht damit, dass sie am Ende des Films auf 90 Priester gestoßen sind, die Kinder missbraucht haben - und das ganze nur in Boston. Nach vielen Wochen harter Arbeit wird am Ende der Artikel veröffentlicht und ebenfalls eine Nummer angegeben, unter der noch weitere Opfer den Boston Globe erreichen und auch ihre Geschichte erzählen können. - Die Telefone stehen nicht mehr still.
Der Film hat mich hauptsächlich schockiert. Natürlich habe auch ich von den Missbrauchsfällen auf der Welt durch Priester o.Ä. gehört, jedoch habe ich nicht damit gerechnet, dass es so viele Fälle gab. Etwas, das mir wirklich eine Gänsehaut verpasst hat, waren 4 Seiten á 3 Spalten mit Namen von Städten und Ländern, in denen solche Fälle bekannt geworden sind und die am Schluss des Films eingeblendet wurden. Auch Deutschland war drei Mal vertreten. Spotlight hat mich hauptsächlich nachdenklich gemacht und noch einmal darin bestätigt, dass man einfach nicht jedem vertrauen darf, obwohl er vielleicht so wirkt, als drohe keine Gefahr.
McAdams und Ruffalo sind zurecht beide in der Kategorie für den besten Nebendarsteller nominiert und ich drücke beiden wirklich die Daumen (obwohl Ruffalo zum Beispiel gegen Bale kämpft und ich nun schon nicht mehr weiß, wie ich mich da entscheiden würde...). Ich bin auch hier nicht sicher, ob der Film wirklich die Größe hat, um Best Picture zu gewinnen, aber auch ihm würde ich es gönnen, vielleicht sogar noch ein bisschen mehr als "The Big Short", da mich das Thema mehr ergriffen hat. Aber das ist eine sehr persönliche Sache. Beide hätten die Trophäe verdient. Wir werden sehen was geschieht. Auch dieser Film geht knapp 2 Stunden und man langweilt sich nicht eine Sekunde lang.

Beide Filme kann ich nur wärmsten Herzens empfehlen! Besetzung, Drehbücher, Regie sind in beiden Fällen wirklich sehr gut "umgesetzt".

Wenn euch der Artikel auf Englisch interessiert, könnt ihr gern hier auch noch einmal reinlesen.

Bis zum nächsten Mal,

Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen :)


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen