Mittwoch, 27. Januar 2016

"Joy" - Die Oscars 2016

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Hallo ihr Lieben!

Bevor die Nominierungen für die Oscars 2016 bekannt gegeben wurden, war mir klar, dass ich so schnell es mir möglich war, zwei ganz besondere Filme sehen musste: Joy und the Danish Girl. Heute geht es um Joy.

Ich bin ein wahnsinnig großer Fan von David O'Russells (ab jetzt abgekürzt mit D.O.R.) Filmen. Und dieser war ein typischer D.O.R. Film. Das bedeutet, dass er wirklich im absolut gleichen stereotypischen Stil gedreht wurde, die Charaktere haargenau wie in seinen anderen Filmen ausgewählt wurden und die Dialoge gesprochen haben (ernste Geschichte auf komödiantische Art und Weise erzählt) und natürlich auch alle bekannten D.O.R.-Lieblingsschauspieler wieder dabei waren: Jennifer Lawrence, Robert de Niro und Bradley Cooper. "Wo waren Christian Bale und Amy Adams?" war das erste, was ich mich gefragt habe. Ob das so gut ist, weiß ich nicht. Ich liebe JLaw und wie kann man Robert de Niro nicht mögen? Trotzdem ist ein bisschen mehr Abwechslung in der Besetzung vielleicht auch mal eine Überlegung wert.

Joy war für mich ein sehr guter Film. Ich mag die wirre Art und Weise, in der D.O.R. seine Filme kreiert, ich liebe es, dass es nicht unbedingt geradelinig abläuft... Da ich aber nach Silver Linings Playbook und American Hustle ziemlich begeistert war, muss ich doch sagen, dass Joy für mich nur auf dem 3. Platz liegt. Ich erkläre gleich, was dafür vielleicht die Gründe sein könnten.

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Zuerst möchte ich etwas zu der Geschichte und Handlung sagen: Joy handelt von einer sehr willensstarken, jungen Frau, die mit Kindern mitten im Leben steht und den "Miracle Mop" entwirft, entwickelt und ihm zu seinem großen Erfolg verhilft. Die Geschichte selbst hat mir sehr gut gefallen. Ich wurde gerade davon angezogen, eine so starke Frau (besonders in den 70er Jahren!) im Mittelpunkt der Geschichte sehen zu können. Wie Joy ihre Visionen verwirklicht, macht sehr viel Mut und zeigt, dass man fast alles erreichen kann, wenn man nur lange und hart genug dafür kämpft. Das ist eine gute Botschaft, die Filme gern immer wieder aufgreifen können. Ich konnte der Handlung sehr gut folgen, sie wurde schlüssig erzählt und nicht in die Länge gezogen. Die Dialoge waren sehr gut durchdacht (was mich bei D.O.R. nicht mehr überrascht) und haben ebenfalls ihren witzigen Charakter beibehalten - eine meiner Lieblingsszenen ist die Verhandlungsszene zu Beginn des Films, in der Joy ihre Idee Trudi (gespielt von Isabella Rossellini) verkaufen will und diese sie dazu zwingt "all-in" zu gehen - und das ganze nicht finanziell, sondern eher emotional. Sehr gut geschrieben, sehr gut gedreht und es bringt einem ein Lächeln auf die Lippen. Ebenso musste ich während der Szenen zwischen Joys getrennten Eltern schmunzeln. Für Unterhaltung war gesorgt. Das lag jedoch auch an der guten Besetzung.

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Mehr zur Cast: Wie oben schon erwähnt, ist die Besetzung (wie immer in D.O.R.-Filmen) natürlich Star-besetzt. Besonders lustig und unterhaltsam, in ihrer Rolle perfekt besetzt waren für mich Robert de Niro, Isabella Rossellini und Virginia Madsen (Joys Mutter). Ich kann nicht mehr dazu sagen, als dass ich mir keine besseren Schauspieler in diesen Rollen hätte wünschen können, sie waren nicht nur glaubhaft, sondern auch unglaublich talentiert und ich hatte das Gefühl (vielleicht auch, weil sie Schauspieler einer älteren Schule sind), dass sie mit einer Leichtigkeit in ihre Charaktere hineingeschaut und diese verkörpert haben. Nun zu Jennifer Lawrence. Wie oben schon gesagt bin ich Fan von ihr, denke, dass sie eine tolle, junge Schauspielerin ist. Und auch in Joy war sie wirklich gut. Sie hat die willensstarke und motivierte Frau, die alles für ihre Idee tut, weil sie daran glaubt, sehr gut dargestellt, hat die Zuschauer zum Lachen und Weinen gebracht und natürlich Joy toll verkörpert. Allerdings muss ich zugeben, dass ich sie für die Rolle trotzdem noch ein wenig zu jung fand. Das mag daran liegen, dass ich sie auch als Katniss Everdeen sehe, doch selbst in American Hustle und Silver Linings Playbook habe ich nie gedacht, dass mich ihr junges Alter irgendwie stört. Was ich sagen will: In den anderen Filmen habe ich immer nur ihren Charakter und ihre Rolle gesehen und nie gedacht, dass da gerade Jennifer Lawrence zu mir spricht, die nur wenige Jahre älter ist, als ich selbst. Hin und wieder kam mir dieses Gefühl leider während Joy hoch. Da hat sie mich nicht 100 % überzeugt. Es ist schwer zu sagen, woran das gelegen hat, ich möchte jedoch auch niemanden anders in dieser Rolle sehen. JLaw 5 Jahre älter wäre die für mich perfekte Joy gewesen. Da ich davon überzeugt bin, dass D.O.R. nur JLaw in dieser Rolle gesehen hat und sie besetzen wollte, wäre es (meiner Meinung nach) vielleicht besser gewesen, den Film ein paar Jahre nach hinten zu verschieben und JLaw auch mehr Abstand zu ihrer "Jugend" gewinnen zu lassen. Trotzdem ist ihre Oscar-Nominierung vollkommen gerechtfertigt und ich würde mich sehr freuen, wenn sie den Oscar gewinnt. Ich denke sie hat sehr große Chancen. Sie und Saoirse Ronan (Brooklyn) sind für mich absolut gleich talentiert an ihre Rollen herangegangen - daher wüsste ich nicht, wie ich da entscheiden sollte. Brie Larson hat mich jedoch in ihrer Rolle als Ma in Room noch ein kleines bisschen mehr als die beiden überzeugt. Daher muss ich eigentlich ihr die Daumen am meisten drücken.
Nun noch zu Bradley Cooper. Bradley Cooper ist mir in vielen Rollen ein bisschen too much. In Joy war das anders, lag aber auch daran, dass er nicht allzu oft zu sehen war. Seine Szenen waren gut, nicht übertrieben (wie für mich Vieles in American Hustle oder Silver Linings Playbook) und daher mehr als erträglich. Er hat einwandfrei zu seiner Rolle gepasst - gut besetzt und solide gespielt.

Die Kameraführung hat mir teilweise ebenso gut gefallen. Es wurde mit interessanten Blickwinkeln gearbeitet (wie z.B. auf Bild 3 zu sehen), die ebenfalls die Komik der Szene unterstrichen haben.

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Die Musik im Film ist für mich etwas sehr Essentielles und auch einer der Gründe, warum ich ein Fan von D.O.R. Filmen bin (wer liebt nicht den Effekt von "Delilah" in American Hustle?). Auch bei Joy war die Musik wieder unglaublich gut gewählt und hat den Film gleich noch besser gemacht. Mir hat auch gefallen, dass JLaw (wieder) singen musste, hier "Something Stupid" im Duett mit ihrem Ex-Mann - sie hat eine tolle, einzigartige Stimme, der man gern zuhört, die einem Song viel Geschichte und Emotion verleiht. The Rolling Stones, The Ronettes oder die Bee Gees haben dem Film seinen 70er Jahre Charme verliehen und alle Songs wurden perfekt in die Szenen eingearbeitet.

Alles in allem kann ich den Film sehr empfehlen, wenn man de Niro, Lawrence oder D.O.R.-Filme mag, denn dann kommt man wirklich auf seine Kosten. Die Musik reißt wie immer einiges heraus, wer also den Film vielleicht nicht so mag, kann sich am tollen Soundtrack laben. Die Handlung erzählt von einer starken, inspirierenden Frau und ich freue mich, dass jemand ihre Geschichte verfilmt hat. Sie treibt jede Person nur dazu an, für das, was man will, zu kämpfen und das ist doch immer ein positiver Nebeneffekt. Durch komische (=lustige) Szenen, kann der Zuschauer auch lachen; daher ist der Film trotz der eigentlich ernsten Handlung eine gute Komödie für einen lockereren Abend. Ich kann ihn wirklich empfehlen!

Vielen Dank fürs Lesen und viel Spaß bei JOY!

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