Samstag, 30. Januar 2016

"The Danish Girl" - Die Oscars 2016

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Hallo ihr Lieben!

Jetzt ist es endlich Zeit für "The Danish Girl". Ich habe den Film bereits vor einigen Wochen gesehen, habe also doch schon etwas Abstand gewonnen, während ich diesen Post schreibe. Trotzdem kann ich mich noch sehr gut daran erinnern, wie mich dieser Film bewegt hat.

Die Handlung ist bei vielen bestimmt schon bekannt. Ein junges Ehepaar, Gerda und Einar Wegener, beide Maler, führen ein typisches Künstlerleben zwischen Inspiration und Frustration in Kopenhagen. Einar springt für seine Frau eines Tages als Model ein, da sie ihr Kunstwerk vollenden möchte und jemanden benötigt, der ihr dabei hilft, während die eigentliche Dame auf dem Bild verhindert ist. Dies ist für ihn einer der ausschlaggebende Momente, in denen er realisert, dass er sich seiner weiblichen Seite hingezogen fühlt. Einar und Gerda durchleben in diesem Film Einars Umwandlung zur Frau, die anfangs mit harmlosen Rollenspielen beginnt, in denen er als Frau verkleidet öffentliche Anlässe besucht und später in zwei Geschlechtsumwandlungen in Deutschland an der zweiten Operation stirbt. Gerda steht ihrem Mann nach anfänglichen Schwierigkeiten, sich mit der Situation zu arrangieren, bei und verlässt selbst in den schwierigen Stunden zum Ende nicht seine Seite.

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Meine Impressionen: Der Gesamteindruck des Filmes war gut. Ich hatte mir, um ehrlich zu sein, mehr erhofft, obwohl ich nicht sagen kann, dass der Film mich kalt gelassen hat. Besonders die schauspielerischen Leistungen haben mich bewegt, worauf ich aber gleich noch einmal gesondert eingehen werde. Ich kannte die Geschichte von Einar und Gerda zuvor nicht, habe mich anschließend jedoch belesen und nun einige Unstimmigkeiten zum Film entdeckt, die ich im Nachhinein doch als entscheidend betrachte. Zum Beispiel habe ich später gelesen, dass Gerda eigentlich lesbisch orientiert war, was ihre Handlungen im Film und auch in der wahren Geschichte gleich unter eine andere Motivation stellt.
Trotzdem wurde die Geschichte der beiden gut und sehr geschmackvoll erzählt. Es gab einen roten Faden, der einleuchtend gezogen wurde und fast keine Szenen, die Zeit- und Lückenfüller waren. Es wurden Eddie Redmayne viele Möglichkeiten gegeben, Einars Verwandlung und Veränderung in Ruhe darzustellen, ohne dass er dabei Text hatte. Das war etwas, was mir gut gefallen hat und in meiner Erinnerung die eindrucksvollsten Szenen widerspiegelten. Obwohl der Film, wie fast alle Oscar-nominierten Filme (obwohl dieser nicht bei Best Picture dabei ist) um die zwei Stunden lang ist, war das in diesem spezifischen Fall etwas sehr Wichtiges. Ich hatte zuerst befürchtet, dass man vielleicht durch die Geschichte durchjagt und den Zuschauer nicht an Einars Gedanken anschließen lässt. Dies war glücklicherweise nicht der Fall.
Die Dialoge als auch die Szenen waren oft sehr emotional, aber sehr passend. Da das ganze Thema des Films einzig und allein mit dem Empfinden einer Person zu tun hat, war dies für mich eher ein Vorteil als ein Nachteil und ich war sehr angetan von den Gesprächen, die Lucinda Coxon (Drehbuch) für die Charaktere geschrieben hat.

Die Schauspieler waren wirklich grandios besetzt. Es hätte keinen besseren Schauspieler als Eddie Redmayne für diese Rolle geben können. Abgesehen von seinem großartigen Talent, was man schon in "The Theory of Everything" entdecken konnte, sich bis ins kleinste Detail in eine Rolle hineinzudenken, hat er für mich auch ein passendes Aussehen gehabt. Ich denke, so oberflächlich das auch klingen mag, dass Aussehen bei der Verkörperung einer solchen Rolle von entscheidender Wirkung ist. Brad Pitt oder Channing Tatum hätten Einar Wegener nicht spielen können. Für mich brauchte dieser Schauspieler etwas Besonderes, vielleicht sogar einen Hauch Feminines und daher empfand ich Redmayne als sehr gute Wahl. Er hat es geschafft, dass ich völlig in die Rolle versunken war, die er auch als Einar gespielt hat, wenn er sich in Lili verändert. Irgendwann habe ich nur noch Lili gesehen und hatte wirklich überraschende Probleme, noch einen Mann zu erkennen. Natürlich lag das auch an Perücken, Makeup und Kleidung, aber Körperhaltung verrät dann doch sehr viel. Für mich war daher auch die emotionalste Szene diese, in der Einar in ein Etablissement geht und eine Frau dabei beobachtet, wie sie sich bewegt und berührt und ihr versucht nachzuahmen.
An seiner Seite Alicia Vikander in der Rolle seiner Ehefrau Gerda. Auch sie hat mich beeindruckt. Ich hatte zuvor noch nie etwas von Alicia Vikander gehört / gesehen, mochte aber ihr Zusammenspiel mit Redmayne und kaufte ihr die Rolle ab. Obwohl man ja in einem Film oft automatisch mit dem Protagonisten mitleidet, habe ich verstanden, als Gerda zum Beispiel Zuflucht bei Einars ehemaligem Jungendfreund sucht und konnte dank ihrer Darstellung gut nachvollziehen, was für eine Herausforderung diese Situation in der damaligen Zeit gewesen sein musste. Sie spielt die Künstlerin ganz anders als er, verkörpert eher den Freigeist, der liebt und lebt und damit eher dem stereotypischen Künstlerbild nacheifert; diese Rolle hat aber auch zu Gerda gepasst. Während sie auch mal mit der Zigarette im Morgenmantel neben dem kleinen Hund vor ihren Leinwänden steht, dabei weint und lacht, sieht man Einar konstant den inneren Kampf an (was jedoch ebenso gut von Redmayne verkörpert wurde).
In den Nebenrollen Amber Heard, die ebenfalls gut in ihren Charakter gepasst hat, doch da man nicht so viel von ihr sieht, kann ich daher auch nicht so viel einschätzen. Sebastian Koch als futuristischer Arzt, der der einzige ist, der Einar Wegener nicht in eine psychiatrische Klinik einweisen, sondern ihm helfen will und die Geschlechtsumwandlungen vornimmt, spielt solide und ausgesprochen glaubhaft die doch eher (in diesem Film) einfache Rolle eines deutschen Arztes Anfang des 20. Jahrhunderts. Jedoch mag ich Koch als Schauspieler spätestens seit "Das Leben der Anderen" sehr und sehe ihn gern auf der Leinwand. Er gehört zu den wenigen Deutschen, die noch so spielen, dass es nicht übertrieben wirkt, aber trotzdem für Hollywood reicht. Schließlich gibt es noch Matthias Schoenarts in der Rolle von Hans, Einars Jungenfreund, der eher begleitend in jeder Szene auftaucht. Nach seiner Einleitung in die Handlung hat er nur noch wenig zu sagen und zu tun, ist aber eine angenehme Stütze für Gerda, die man auch in den letzten, traurigen Momenten des Films als wohltuend empfindet.

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Was natürlich nur aufgrund der Zeit möglich war, in der der Film spielt, waren die großartigen Kostüme (+Maske) und die Szenerie. Es gab einige Szenenwechsel in eindrucksvolle, alte Häuser oder in die beeindruckende Natur, die entweder den Film in seinem Höhepunkt oder in seiner Ruhe unterstützt haben. So zum Beispiel die Krankenhausräume, in denen Einar seine Umwandlung vornehmen lässt. Ich kann schwer beurteilen, ob ein Krankenhaus Anfang des 20. Jahrhunderts so ausgesehen hat, kann es mir aber gut vorstellen. Die Einrichtung des Zimmers, der Aufbau des ganzen Gebäudes hat den Schauer und die Gefahr der anstehenden Operation gut dargestellt und ist somit passend in die Geschichte eingebaut worden.

Alles in allem ein empfehlenswerter Film, der jedoch hauptsächlich durch seine wahnsinnig talentierten Schauspieler glänzt und mit dem Thema der Transgender-Community sehr geschmackvoll eine der ersten bekannten Geschichten erzählt.

Mittwoch, 27. Januar 2016

"Joy" - Die Oscars 2016

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Hallo ihr Lieben!

Bevor die Nominierungen für die Oscars 2016 bekannt gegeben wurden, war mir klar, dass ich so schnell es mir möglich war, zwei ganz besondere Filme sehen musste: Joy und the Danish Girl. Heute geht es um Joy.

Ich bin ein wahnsinnig großer Fan von David O'Russells (ab jetzt abgekürzt mit D.O.R.) Filmen. Und dieser war ein typischer D.O.R. Film. Das bedeutet, dass er wirklich im absolut gleichen stereotypischen Stil gedreht wurde, die Charaktere haargenau wie in seinen anderen Filmen ausgewählt wurden und die Dialoge gesprochen haben (ernste Geschichte auf komödiantische Art und Weise erzählt) und natürlich auch alle bekannten D.O.R.-Lieblingsschauspieler wieder dabei waren: Jennifer Lawrence, Robert de Niro und Bradley Cooper. "Wo waren Christian Bale und Amy Adams?" war das erste, was ich mich gefragt habe. Ob das so gut ist, weiß ich nicht. Ich liebe JLaw und wie kann man Robert de Niro nicht mögen? Trotzdem ist ein bisschen mehr Abwechslung in der Besetzung vielleicht auch mal eine Überlegung wert.

Joy war für mich ein sehr guter Film. Ich mag die wirre Art und Weise, in der D.O.R. seine Filme kreiert, ich liebe es, dass es nicht unbedingt geradelinig abläuft... Da ich aber nach Silver Linings Playbook und American Hustle ziemlich begeistert war, muss ich doch sagen, dass Joy für mich nur auf dem 3. Platz liegt. Ich erkläre gleich, was dafür vielleicht die Gründe sein könnten.

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Zuerst möchte ich etwas zu der Geschichte und Handlung sagen: Joy handelt von einer sehr willensstarken, jungen Frau, die mit Kindern mitten im Leben steht und den "Miracle Mop" entwirft, entwickelt und ihm zu seinem großen Erfolg verhilft. Die Geschichte selbst hat mir sehr gut gefallen. Ich wurde gerade davon angezogen, eine so starke Frau (besonders in den 70er Jahren!) im Mittelpunkt der Geschichte sehen zu können. Wie Joy ihre Visionen verwirklicht, macht sehr viel Mut und zeigt, dass man fast alles erreichen kann, wenn man nur lange und hart genug dafür kämpft. Das ist eine gute Botschaft, die Filme gern immer wieder aufgreifen können. Ich konnte der Handlung sehr gut folgen, sie wurde schlüssig erzählt und nicht in die Länge gezogen. Die Dialoge waren sehr gut durchdacht (was mich bei D.O.R. nicht mehr überrascht) und haben ebenfalls ihren witzigen Charakter beibehalten - eine meiner Lieblingsszenen ist die Verhandlungsszene zu Beginn des Films, in der Joy ihre Idee Trudi (gespielt von Isabella Rossellini) verkaufen will und diese sie dazu zwingt "all-in" zu gehen - und das ganze nicht finanziell, sondern eher emotional. Sehr gut geschrieben, sehr gut gedreht und es bringt einem ein Lächeln auf die Lippen. Ebenso musste ich während der Szenen zwischen Joys getrennten Eltern schmunzeln. Für Unterhaltung war gesorgt. Das lag jedoch auch an der guten Besetzung.

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Mehr zur Cast: Wie oben schon erwähnt, ist die Besetzung (wie immer in D.O.R.-Filmen) natürlich Star-besetzt. Besonders lustig und unterhaltsam, in ihrer Rolle perfekt besetzt waren für mich Robert de Niro, Isabella Rossellini und Virginia Madsen (Joys Mutter). Ich kann nicht mehr dazu sagen, als dass ich mir keine besseren Schauspieler in diesen Rollen hätte wünschen können, sie waren nicht nur glaubhaft, sondern auch unglaublich talentiert und ich hatte das Gefühl (vielleicht auch, weil sie Schauspieler einer älteren Schule sind), dass sie mit einer Leichtigkeit in ihre Charaktere hineingeschaut und diese verkörpert haben. Nun zu Jennifer Lawrence. Wie oben schon gesagt bin ich Fan von ihr, denke, dass sie eine tolle, junge Schauspielerin ist. Und auch in Joy war sie wirklich gut. Sie hat die willensstarke und motivierte Frau, die alles für ihre Idee tut, weil sie daran glaubt, sehr gut dargestellt, hat die Zuschauer zum Lachen und Weinen gebracht und natürlich Joy toll verkörpert. Allerdings muss ich zugeben, dass ich sie für die Rolle trotzdem noch ein wenig zu jung fand. Das mag daran liegen, dass ich sie auch als Katniss Everdeen sehe, doch selbst in American Hustle und Silver Linings Playbook habe ich nie gedacht, dass mich ihr junges Alter irgendwie stört. Was ich sagen will: In den anderen Filmen habe ich immer nur ihren Charakter und ihre Rolle gesehen und nie gedacht, dass da gerade Jennifer Lawrence zu mir spricht, die nur wenige Jahre älter ist, als ich selbst. Hin und wieder kam mir dieses Gefühl leider während Joy hoch. Da hat sie mich nicht 100 % überzeugt. Es ist schwer zu sagen, woran das gelegen hat, ich möchte jedoch auch niemanden anders in dieser Rolle sehen. JLaw 5 Jahre älter wäre die für mich perfekte Joy gewesen. Da ich davon überzeugt bin, dass D.O.R. nur JLaw in dieser Rolle gesehen hat und sie besetzen wollte, wäre es (meiner Meinung nach) vielleicht besser gewesen, den Film ein paar Jahre nach hinten zu verschieben und JLaw auch mehr Abstand zu ihrer "Jugend" gewinnen zu lassen. Trotzdem ist ihre Oscar-Nominierung vollkommen gerechtfertigt und ich würde mich sehr freuen, wenn sie den Oscar gewinnt. Ich denke sie hat sehr große Chancen. Sie und Saoirse Ronan (Brooklyn) sind für mich absolut gleich talentiert an ihre Rollen herangegangen - daher wüsste ich nicht, wie ich da entscheiden sollte. Brie Larson hat mich jedoch in ihrer Rolle als Ma in Room noch ein kleines bisschen mehr als die beiden überzeugt. Daher muss ich eigentlich ihr die Daumen am meisten drücken.
Nun noch zu Bradley Cooper. Bradley Cooper ist mir in vielen Rollen ein bisschen too much. In Joy war das anders, lag aber auch daran, dass er nicht allzu oft zu sehen war. Seine Szenen waren gut, nicht übertrieben (wie für mich Vieles in American Hustle oder Silver Linings Playbook) und daher mehr als erträglich. Er hat einwandfrei zu seiner Rolle gepasst - gut besetzt und solide gespielt.

Die Kameraführung hat mir teilweise ebenso gut gefallen. Es wurde mit interessanten Blickwinkeln gearbeitet (wie z.B. auf Bild 3 zu sehen), die ebenfalls die Komik der Szene unterstrichen haben.

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Die Musik im Film ist für mich etwas sehr Essentielles und auch einer der Gründe, warum ich ein Fan von D.O.R. Filmen bin (wer liebt nicht den Effekt von "Delilah" in American Hustle?). Auch bei Joy war die Musik wieder unglaublich gut gewählt und hat den Film gleich noch besser gemacht. Mir hat auch gefallen, dass JLaw (wieder) singen musste, hier "Something Stupid" im Duett mit ihrem Ex-Mann - sie hat eine tolle, einzigartige Stimme, der man gern zuhört, die einem Song viel Geschichte und Emotion verleiht. The Rolling Stones, The Ronettes oder die Bee Gees haben dem Film seinen 70er Jahre Charme verliehen und alle Songs wurden perfekt in die Szenen eingearbeitet.

Alles in allem kann ich den Film sehr empfehlen, wenn man de Niro, Lawrence oder D.O.R.-Filme mag, denn dann kommt man wirklich auf seine Kosten. Die Musik reißt wie immer einiges heraus, wer also den Film vielleicht nicht so mag, kann sich am tollen Soundtrack laben. Die Handlung erzählt von einer starken, inspirierenden Frau und ich freue mich, dass jemand ihre Geschichte verfilmt hat. Sie treibt jede Person nur dazu an, für das, was man will, zu kämpfen und das ist doch immer ein positiver Nebeneffekt. Durch komische (=lustige) Szenen, kann der Zuschauer auch lachen; daher ist der Film trotz der eigentlich ernsten Handlung eine gute Komödie für einen lockereren Abend. Ich kann ihn wirklich empfehlen!

Vielen Dank fürs Lesen und viel Spaß bei JOY!

Sonntag, 24. Januar 2016

"The Martian" - Die Oscars 2016


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Hallo ihr Lieben!

Ich weiß gar nicht, wo ich beginnen kann, wenn ich über "The Martian" reden soll. Denn es war der Film, bei dem ich mich überwinden musste, ihn überhaupt anzusehen. Ich gehöre zu den wenigen Leuten, die zum Beispiel den Film "Gravity" nie gesehen haben - denn das Thema Space ist einfach nicht so mein Ding. Ich lache gern darüber, wie es bei The Big Bang Theory behandelt wird, aber da ich definitiv keine naturwissenschaftliche Ader habe, kann ich nicht viel damit anfangen.

Aber "The Martian" hat mich völlig überrascht und in der Tat unglaublich begeistert. Ich habe am wenigsten damit gerechnet, dass dieser Film es so hoch in meiner persönlichen "Wertung" schafft und daher gefällt mir das Filmeschauen zur Oscarzeit gleich noch mehr. Man entdeckt tolle Filme, die man sich vielleicht sonst nicht angesehen hätte.

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Zur Handlung will ich nicht mehr sagen, als dass es um einen Astronauten geht, der bei einem Sturm auf dem Mars wortwörtlich "abgeschossen" wird, sodass ihn seine Crew-Mitglieder weder finden, noch retten können. Sie gehen davon aus, dass er gestorben ist und machen sich auf den Rückweg zur Erde. Doch Mark Watney hat überlebt. Er rettet sich, indem er seine Wunden verarztet, seine Nahrung rationiert und Kartoffeln anbaut, um so lange wie möglich auf dem Mars verweilen zu können. Schließlich nimmt er Kontakt mit der NASA auf und gemeinsam schmieden sie einen Rettungsplan. Dieser wird durch zwei große Komplikationen unterbrochen und spannend gehalten, sodass man bis zu Marks Rettung mitfiebern muss, ob er es überhaupt schafft.

Ich kann meine Begeisterung immer noch nicht in Worte fassen. Nach zehn Minuten des Films habe ich schon gebannt zugeschaut. Das lag einerseits an dem mir völlig unbekannten Thema, was ich daraufhin äußerst spannend fand und so auch fasziniert blieb. Außerdem geschieht nach wenigen Minuten schon der schreckliche Unfall, der Mark Watney von seiner Crew trennt, sodass der Zuschauer völlig ergriffen ist und sich fragt, ob er es überhaupt überlebt hat. Der Film war durchweg von komödiantischen Elementen geprägt, was ihn sehr aufgelockert hat und mich auch immer wieder lachen lassen hat. Auch die Musik hat viel dazu beigetragen. Während Watney einen Auftrag erfüllt und die Teile seiner kleinen Rakete, die ihn wieder in die Nähe seiner Crew schießen soll, abschraubt, um Gewicht zu verlieren, erklingt ABBAs Waterloo. Der Film soll nicht deprimieren, sondern Mut machen. Das hat mir sehr gut gefallen. Obwohl die Ereignisse mehr als schockierend sind, hat man genasuso viel Hoffnung wie Watney. Dialoge und Szenen sind gut geschrieben und gewählt. Man kann manchmal aufgrund der Fachtermini nicht folgen, doch das ist bei vielen Filmen der Fall (wie z.B. bei The Big Short) und es hat mich nicht weiter gestört - da man oft gleich im Anschluss gesehen hat, wovon geredet oder was geplant wurde.
Am Ende des Films bin ich fast aus meinem Sitz gesprungen. Besonders das Finale hat mich ergriffen, da bis zum Ende nicht klar ist, ob Watney es überhaupt jemals wieder auf die Erde schafft. 

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Die Besetzung war ausgezeichnet gewählt. Ich war nie ein großer Fan von Matt Damon, doch habe ihn wirklich sehr ins Herz geschlossen, als er Mark Watney verkörpert hat. Er hat es geschafft, alles sehr echt aussehen zu lassen. Sowohl Emotionen als auch Handlungen habe ich ihm geglaubt (man muss erstmal einen Astronauten verkörpern können, der auf dem Mars zurückgelassen wurde...) und ich konnte gleich von Beginn an eine gute Verbindung zu dem Hauptcharakter aufbauen. Damon hat schauspielerisch alles gegeben und ich würde ihm den Oscar-Gewinn wirklich gönnen, aber ich glaube, dass seine Konkurrenz zu stark ist. Meiner Meinung nach übertrifft seine Leistung noch die von Fassbender (wieder denke ich, dass Grund dafür die jeweilige Rolle ist), aber er kommt nicht an Redmayne oder DiCaprio heran. Jedenfalls denke ich, dass dies schwer wird. Manchmal überraschen die Oscars ja auch, aber ich denke in diesem Fall hat er nicht die beste Ausgangsposition. 

Jessica Chastain, Sean Bean, Jeff Daniels und Chiwetel Ejiofor haben in den Nebenrollen gelänzt, alle glaubhaft den schwierigen Weg der Lösungssuche nach Mark Watneys Rettung bestritten und ebenso Gefühle beim Zuschauer hervorgerufen. Besonders Chastain in der Rolle des Commanders und Ejiofor als Mars-Mission-Director entscheiden sich zu mutigen Handlungen, die einem teilweise den Atem rauben und dem Zuschauer zeigen, dass Zusammenhalt immer noch von Wert ist. 

Allgemein hat mir die positive Ausstrahlung des Films gut gefallen. Er zeigt einen Mann, der auf dem Mars zurückgelassen wird. Anstelle mit Todesgedanken zu spielen, lässt er den Hauptcharakter jedoch nicht aufgeben und eher über den Musikgeschmack des Commanders meckern, die dort ihre Disco CDs zurückgelassen hat, oder Kartoffeln anbauen, wofür er als Dünger die Exkremente benutzt, die ebenfalls auf dem Mars "zurückgelassen" wurden. In den letzten Minuten des Films zeigen sie, wie Watney nun die zukünftigen Astronauten ausbildet. Bevor er jedoch den Raum mit seinen Schülern betritt, sitzt er auf einer Parkbank und genießt seinen Kaffee, als er den Keimling einer kleinen Pflanze entdeckt. Diese Szene hat so wenig gezeigt und so viel beinhaltet. Sie war eine Erinnerung an den Moment, in dem Watney auf dem Mars in einem improvisierten Gewächshaus den ersten Keimling seiner Kartoffelpflanze entdeckt, sie steht für Hoffnung, dass das Unmögliche möglich ist (z.B. auf dem Mars irgendetwas anzubauen und überhaupt eine Chance zu finden, wieder heil auf der Erde anzukommen) und sie schließt ruhig mit einer Aufregung ab, die mich von Beginn bis Ende gefesselt  hat.

Ich würde mich sehr freuen, wenn er Best Picture gewinnt. Jetzt kann ich mich gar nicht mehr entscheiden. Zu viele gute Filme habe ich in den letzten Tagen gesehen und drücke fast allen die Daumen. Ich bin wirklich sehr gespannt, wie es Ende Februar entschieden wird.

Vielen Dank für's Lesen! 


Samstag, 23. Januar 2016

"Room" - Die Oscars 2016

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Hallo ihr Lieben!

Ich habe "Room" gesehen und noch überall Gänsehaut. Dieser Film hat mich wirklich bewegt und beeindruckt und ich würde mich sehr freuen, wenn er dafür auch Ende Februar dementsprechend ausgezeichnet wird.

Der Inhalt
Die Geschichte handelt von einem Mädchen, das mit siebzehn Jahren von einem Mann entführt, in einen Schuppen eingesperrt und von ihm vergewaltigt wird. Dort hält er sie über Jahre hinweg fest. Sie wird schwanger und bekommt einen Sohn, den sie in dem Schuppen, den sie liebevoll "Room" nennen und worin sie sich ihre eigene kleine Welt aufgebaut haben, aufzieht. Die beiden leben so normal wie möglich. Der Entführer versorgt sie an vielen Abenden mit Essen oder Dingen, die sie benötigen. Im Raum befinden sich ein Bett, das sich Mutter und Sohn teilen. Es sei denn der Entführer besucht sie in der Nacht, dann versteckt sie ihren Sohn Jack im Schrank, in dem sie ihm ein zweites kleines Bett geschaffen hat. Es gibt Tisch, Stuhl, Badewanne und Waschbecken, einen Fernseher, einen kleinen Backofen und ein paar Orte, an denen sie Essen lagern kann. Nachdem Jack fünf Jahre alt geworden ist und seine Mutter versucht hat, ihm einen halbwegs normalen Geburtstag zu ermöglichen (sie bittet um Zutaten, um mit ihm einen Kuchen backen zu können), beschließt sie, dass er alt genug ist, um die Wahrheit zu erkennen und probiert ihm begreiflich zu machen, dass es auch noch eine Welt außerhalb des "Rooms" gibt. Sie, die von ihm Ma genannt wird, beginnt ihm von der Entführung zu erzählen, doch Jack unterbricht sie immer wieder, weil er nicht folgen kann.

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Für ihn ist es unvorstellbar, dass Menschen, Tiere und Natur außerhalb des Fernsehers wirklich existieren können. Er hat zu viele Fragen, begreift nicht, was seine Mutter da redet, doch ein paar Tage später, nachdem er lange genug darüber nachgedacht hat, fragt er noch einmal nach und sie versteht, dass er verstehen will.
Ma nutzt einen Stromausfall zur Bestrafung für ihr Verhalten zu ihrem Vorteil. Sie kocht Wasser auf und erwärmt Jacks Gesicht so lange damit, bis es scheint, als hätte er hohes Fieber. Sie lässt ihn furchtbar krank wirken und bringt ihn dazu, diese Rolle zu spielen.
Als der Entführer nachts endlich den Schuppen mit dem vierstelligen Sicherheitscode aufsperrt, den nur er kennt, will sie ihn dazu bringen, Jack ins Krankenhaus zu fahren, doch er weigert sich. Sie ist entkräftet und furchtbar wütend, dass ihr Plan nicht aufgegangen ist, sodass sie schnell einen neuen entwirft.
Ma bringt ihren Sohn dazu, sich tot zu stellen. Die beiden proben die Szenerie immer wieder. Jack wird von ihr in einen Teppich eingewickelt, macht sich so steif er nur kann und spielt eine Leiche. Als der Entführer den Schuppen betritt, spielt auch die Mutter ihre Rolle gut, da sie weiß, dass es ihre einzige Chance ist. Der Entführer verspricht den Jungen an einem schönen Ort abzulegen, doch Jack und Ma haben den Plan gefasst, dass er sich auf der Ladefläche des Pick-Ups auswickelt, herunter springt, sobald gebremst wird, davon läuft und der ersten Person, die er trifft von seinem Schicksal erzählt.
Leider schafft Jack es nicht ohne die Aufmerksamkeit des Entführers auf sich zu ziehen, zu fliehen, doch er rennt in die Arme eines misstraurischen Hundebesitzers, der nicht davon ablässt, dass etwas nicht stimmt und den Entführer schließlich in die Flucht treibt - der Jack zurücklässt. Die Polizei kommt, nimmt ihn auf und stellt ihm Fragen. Schließlich verrät er genug, dass die Beamtin tatsächlich ausmachen kann, wo sich seine Mutter befindet, die ebenfalls befreit wird. Die beiden werden in ein Krankenhaus gebracht und schließlich von den Eltern aufgenommen, die sich mittlerweile getrennt haben. Die Mutter hat einen neuen Mann, der Vater ist ausgezogen.
Die beiden versuchen im echten Leben anzukommen. Ma versucht sich wieder an Freiheit zu gewöhnen, während Jack alles (selbst Treppenstufen) neu kennenlernt. Sie verzweifelt schließlich und versucht sich das Leben zu nehmen, wird jedoch von ihm entdeckt, ins Krankenhaus gebracht und gerettet. Die beiden beschließen gemeinsam stark zu sein und sich Halt zu geben. Abschließend will Jack noch einmal "Room" sehen und die beiden gehen mit zwei Polizisten zu dem Ort, an dem sie solange festgehalten wurden. Sie verabschieden sich endültig davon.

Meine Impressionen
Das Beeindruckendste, was ich gleich vorweg nehmen muss, sind die schauspielerischen Darstellungen. Ma, gespielt von Brie Larson, und Jack, gespielt von Jacob Tremblay, sind in ihren Rollen beide unglaublich. Nicht jeder Kinderdarsteller ist auch talentiert, trotzdem ziehen sie immer die Sympathien auf ihre Seite. Aber Jacob Tremblay hat mich glauben lassen, dass er Jacks Schicksal erlebt hat. Der Junge hat seine Rolle so überzeugend gespielt, dass er mich ständig zu Tränen gerührt hat. Am besten empfand ich die Szenen, in denen er die neue Welt erkundet hat, einfach aus dem Fenster gesehen hat oder wie er auf Menschen / fremde Dinge reagiert hat. Ich glaube nicht, dass man so etwas in seinem Alter wirklich erlernen kann; das ist einfach Talent. Schade, dass er nicht für einen Oscar nominiert ist. Er hätte es wirklich verdient. Seine Sprache, seine Mimik und Gestik waren so rührend und glaubhaft, dass jeder allein schon deshalb den Film gesehen haben sollte.
Brie Larson. Den Namen habe ich zuvor schon oft gehört, sie aber (insofern ich mich erinnern kann) noch in keinem Film gesehen. Auch sie hat für mich die Rolle sehr glaubhaft verkörpert. Ich denke, dass ihr die Rolle mental viel abverlangt hat und es nicht einfach war, die Szenen zu spielen. Jacob Tremblay hat es ihr sicherlich leichter gemacht. Die Art und Weise, wie sie die Rolle verkörpert hat, war glaubhaft und ehrlich. Sie hat geweint und gelacht und manchmal auch Stärke gezeigt. Ich denke, dass es besonders bei solch einer Rolle schwierig ist, Emotionen und Gedanken nachzuempfinden, da man ständig nur in Tränen ausbrechen möchte. Doch sie hat beim Zuschauer (bei mir persönlich) nicht nur Mitleid, sondern auch viel Verständnis ausgelöst, sodass ich all ihre Emotionen in den jeweiligen Szenen nachempfunden habe. Wenn sie wütend war, war ich es auch. Als sie geweint hat, musste auch ich weinen. Nicht jede Schauspielerin hat dieses Talent und Feingefühl und sie ist diejenige, der ich bis jetzt den Oscar zusprechen würde. Sie ist in der Kategorie der besten Darstellerin nominiert, neben Jennifer Lawrence für ihre Rolle in Joy oder auch Saoirse Ronan für ihre Rolle in Brooklyn. Obwohl ich die beiden zuletzt Genannten auch großartig in ihren jeweiligen Filmen fand, hat Brie Larson dies noch einmal übertroffen. Das liegt ähnlich wie in der Steve Jobs Situation auch daran, was die jeweiligen Rollen hergeben (Ich denke z.B. dass auch Jennifer Lawrence in der Lage gewesen wäre, Ma zu spielen), aber Brie Larson hat es für mich wirklich am meisten verdient.

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Der Film ist ebenfalls für Best Picture nominiert. Ich würde mich freuen, wenn er es schafft, aber ich glaube nicht wirklich daran. Ich denke, dass die anderen Filme bei Best Picture größere Chancen hätten; nicht aufgrund der eigentlichen Chancen, sondern eher was die Mehrheit bevorzugt (z.B. The Revenant.)
Was mir jedoch an dem Film besonders gut gefallen hat, war eigentlich alles. Die Erzählweise war grandios. Man wurde zuerst in den Alltag im "Room" eingeführt, oft hat Jack die Erzählung übernommen und einfach seinen Gedanken freien Lauf gelassen, was ebenfalls viel Verständnis für den intelligenten Jungen beim Zuschauer hervorgerufen hat. Außerdem wurde mit Redewendungen und Begriffen gearbeitet, die Ma und Jack im "Room" benutzt haben und immer wieder in die Handlung eingebaut, sodass man nie den Bezug dazu und die Emotion verlieren konnte.
Die Kameraführung war ebenfalls sehr angenehm, manchmal hat sie die Welt aus Jacks Sichtweise dargestellt, was in diesem Film für mich besonders wichtig war.
Die Besetzung war auch ansonsten gut gewählt. Mutter und Vater von Ma in ihren Rollen überzeugend. Dass der neue Ehemann der Mutter den besten Draht zum Kind aufbauen kann, macht ihn sehr sympathisch und sorgt für freudige Szenen (als Jack z.B. das erste Mal auf den Hund trifft, den der neue Mann der Mutter besitzt), wohingegen Mas leiblicher Vater Jack nicht einmal ansehen kann. Die Mutter versucht - verständlicherweise - viel über die Zeit der Entführung zu lernen, gerät mit Ma aber auch einmal aneinander, weil sie nicht weiß, wie sie mit allem umgehen soll. Viele Szenen, in denen Jack die neue Welt erkundet, haben mich sehr gerührt, da die pure und ehrliche Freude, die Jacob Tremblay darstellen kann, wirklich zu verstehen ist.

Dieser Film ist für mich bis jetzt aufgrund der Emotionalität der Beste der Nominierten, jedoch muss ich sagen, dass viele auch schlecht zu vergleichen sind. Obwohl the Big Short mit einem ernsten Thema umgeht, ist er doch auf seine Art und Weise komödiantisch, wohingegen Room und Spotlight Erschrecken, Furcht, Wut und Trauer beim Zuschauer wecken. Wie sich die Academy da nur entscheiden will, ist mir rätselhaft. Die Entscheidung bei Best Actress sollte jedoch leicht fallen: Brie Larson sollte mit der goldenen Statue nach Haus gehen dürfen. Ich drücke ihr die Daumen.

Danke für's Lesen!

Freitag, 22. Januar 2016

"Steve Jobs" - Die Oscars 2016

Hallo ihr Lieben,

weiter geht's! Ich habe (vor einigen Tagen schon) zwei weitere Filme gesehen, die für Oscars nominiert wurden: Brooklyn und Steve Jobs. Da ich zuerst meinen Post über "Amy" veröffentlichen wollte, da mich die Dokumentation über Amy Winehouse so bewegt hat, habe ich die anderen beiden ein wenig ruhen lassen und habe bemerkt, dass das vielleicht eine gute Entscheidung war. So konnte ich aus dem ersten bewegenden Gefühl eine echte Meinung machen.

STEVE JOBS

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Der Film über den Apple Giganten ist der Dritte, den ich mir angesehen hatte. Nachdem ich zuvor sehr von Spotlight und The Big Short angetan war, muss ich zugeben, dass mir Steve Jobs im Vergleich mit den Vorgängerfilmen am wenigsten gefallen hat. Ich hatte besonders zu Anfang das Gefühl, nicht richtig in den Film einsteigen zu können. Einerseits haben mich die Dialoge nicht gefesselt, andererseits war ich informationsüberflutet und auch gelangweilt. Vielleicht hätte es sich ausgezahlt, zuvor bei Wikipedia einmal das Leben von Steve Jobs nachzulesen.
Der Film erzählt das Leben von Jobs von ca. 1984-1998. Dabei geht es um drei wichtige Präsentationen (die des Macintosh, die des iMac und auch seine Zeit bei NeXT), wobei der Film besonders die Vorbereitung dieser Vorstellungen beleuchtet und dadurch viele private Ereignisse mit einfließen. Es zeigt die Beziehung zur Mutter seiner Tochter Lisa und auch wie diese unter den Eltern aufwächst, wie sie ihrem Vater nacheifert und unter ihrer instabilen Mutter leidet. Besonders Lisa und ihre Beziehung zu ihrem Vater tauchen in dem Film immer wieder auf und zeigen wie Privat- und Berufsleben bei Steve Jobs nach und nach immer mehr ineinander übergehen (z.B. sagt er seiner Tochter nach einem Streit zur Besänftigung, dass er ein Gerät entwickeln würde, auf dem sie all ihre Musik mit sich herumtragen kann, ohne immer den riesengroßen Walkman inklusive Kopfhörerset mit sich herumtragen zu müssen --> iPod).
Nach ungefähr einer halben Stunde hatte ich das Gefühl, endlich im Film angekommen zu sein. Ich wusste, wie Jobs sich verhält, konnte ihn besser einschätzen und konnte auch die ganzen Nebenfiguren gut zuordnen. Trotzdem hat das für mich ungewöhnlich lang gedauert. Bei Spotlight war das innerhalb der ersten sieben Minuten abgeschlossen. Der Film beruft sich auf die visionäre Ader von Jobs, bezieht jedoch auch seine sozialen Diskrepanzen mit ein (er hat mich manchmal an Sheldon aus TBBT erinnert, nur, dass mir Sheldon trotz seiner seltsamen Art und Weise immer sympathisch bleibt, was hier nicht der Fall war.) Allgemein hat mich das am meisten gestört: Insofern der Film Jobs so darstellt, wie er in Wirklichkeit gewesen ist, war es für mich schwierig bis zur Mitte des Films überhaupt Empathie zu empfinden oder Sympathien aufzubauen. Ich empfinde es immer als schwierig, wenn man gar keinen Kontakt zur Hauptfigur eines Films aufbauen kann. Das liegt nicht daran, dass er beispielweise soziale "Inkompetenz" aufwies. Ich möchte erklären, dass ich schon immer beeindruckt von Voldemort in Harry Potter war, obwohl er das Böse in Person ist. Auch Figuren, die ich nicht besonders "mag" können mich faszinieren. Das hat mir bei Steve Jobs gefehlt.
Ich denke nicht, dass es an Michael Fassbenders Darstellung lag. Ich bin zwar der Meinung, dass Fassbender schon viel besser gespielt hat, aber ich frage mich auch, ob die Rolle überhaupt mehr hergegeben hätte. Meiner Meinung nach ist zum Beispiel die Leistung von Eddie Redmayne in "The Danish Girl", der ebenfalls in der Kategorie "Bester Hauptdarsteller" nominiert ist, nicht mit dem vergleichbar, was Fassbender zeigt (wie gesagt, ich denke, dass das an der Rolle liegt). Trotzdem vermute ich, dass er große Chancen hat, den Oscar zu gewinnen, vielleicht auch weil Redmayne im Jahr zuvor schon gewinnen konnte. Dahinterstehen kann ich jedoch nicht so richtig. Fassbender war sehr gut, aber andere waren besser.

Kate Winslet hat mich begeistert. Immer wieder überrascht sie mich mit ihrer Wandlungsfähigkeit. Sie verändert sich nicht nur im Film äußerlich mehrere Male (da er ja eine große Zeitspanne beleuchtet), sondern hat einen Akzent angenommen, der wirklich nicht einfach zu lernen war. Sie spielt Joanna Hoffmann, Jobs' Assistentin und Frau für Alles. Dieser Mix aus Amerikanischem, Polnischem und Sonstigen Einfluss in ihrer Sprache war eindrucksvoll dargestellt und in einem Interview habe ich auch gehört, dass die noch lebendige, echte Joanna Hoffmann gesagt hat, dass sie absolut begeistert von Winslets Leistung war. Das ist das einzige Urteil, was sie braucht. Wenn die Person, die sie verkörpert, sagt, dass sie ihre Sache gut gemacht hat, dann ist das Thema hiermit beendet. Ich bin jedoch auch der Meinung, dass Winslet nicht nur im Film war, damit Fassbender sich in seiner Rolle als Jobs an ihr abspielen konnte. Sie hat sehr wohl den Film vorangetrieben und mit ihrer Leistung brilliert.

Gelegentlich gibt es komische Momente im Film, die den Zuschauer schmunzeln und lachen lassen. Davon hätte ich mir ein bisschen mehr gewünscht.

Mir gefällt, dass mehrere Jahre beleuchtet werden, dass mit Rückblenden gearbeitet wird und dass sowohl private "Behind-the-Scenes" Szenen vor wichtigen Präsentationen mit eingebunden werden - denn ich kann mir vorstellen, dass die vielleicht die Wirklichkeit am besten verkörpern. Vor einer Show geht es ja immer drunter und drüber.

Im Vergleich zu Spotlight und The Big Short ist dieser Film leider nur gut. Aber trotzdem ist er gut genug. Er hat seine berechtigte Nominierung für Best Actor, wenn es da nicht solche Leute wie Eddie Redmayne gäbe, die einfach besser waren.

Wir werden sehen, was geschieht.

Vielen Dank fürs Lesen!

Dienstag, 19. Januar 2016

"Amy" - Die Oscars 2016

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Hallo ihr Lieben!

Falls ihr meinen letzten Post über die beiden Oscar-nominierten Filme "The Big Short" und "Spotlight" gelesen habt, wisst ihr, dass ich mir eine lange Liste an Filmen zusammengestellt habe, die ich vor der Preisverleihung gesehen haben will, um auch alles gut mitverfolgen zu können.

Auf dieser Liste befindet sich nur ein einziger Film, der in der Kategorie "Documentary Feature" nominiert ist, den ich mir aber auch angesehen hätte, wenn er nicht dort aufgelistet wäre: "Amy". Eine Dokumentation über die Sängerin Amy Winehouse.

Ich war sehr gespannt, wie eine Doku über die berühme Jazz Sängerin wohl aufgebaut sein würde und war positiv überrascht. Der Film beginnt in Amys Teenager-Jahren, als sie ungefähr 15 Jahre alt ist und zeigt gleich ihre Liebe zur Musik und zum Gesang. Anschließend beleuchtet er den Weg nach oben an die Spitze der Berühmtheit und schließlich auch den tiefen Fall in private Probleme, den Amy erlitten hat.


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Der Film setzt sich hauptsächlich aus zuvor unbekannten Privataufnahmen (sowohl Video als auch Foto), von ihrem Freund, Vater oder Manager gedreht, und Presseberichten, TV Clips und Paparazzi Bildern zusammen. Mir hat besonders gut gefallen, dass man viel aus ihrer Zeit sieht, als Amy noch eine unbekannte Sängerin war, die auch damals schon eine große Stimme hatte. Die Kombination aus Privat- und öffentlichen Aufnahmen ist gut gelungen, der Film ist abwechslungsreich gestaltet und zieht sich trotz seiner 2 Stunden Filmlänge, um der es ausschließlich um das leider kurze Leben einer einzigen Person geht, nicht in die Länge.

Etwas, was mir ebenfalls sehr gefallen hat - eigentlich war ich eher erleichtert, ist, dass es in dem Film auch viel um Amys Musik geht. Natürlich standen auch ihre privaten Schicksalsschläge (ihre Beziehung zu Blake Fielder, Drogen, Alkohol und Rehab) im Mittelpunkt, aber genauso viele Ausschnitte wurden gezeigt, in denen Amy einfach nur auf der Bühne steht und singt, oder in denen sie mit ihrer Gitarre auf einer Couch sitzt und ein Lied schreibt, oder sogar vor Aufregung anfängt zu zittern, als sie mit ihrem Idol Tony Bennett ein gemeinsames Lied aufnimmt. Die Dokumentation nimmt sich Zeit für die Musik, was einige Filme über berühmte Musiker schon oft vergessen haben. Die Doku hat über Minuten Amy Winehouse' Stimme und Lieder für sie sprechen lassen und das war meiner Meinung nach ein sehr wichtiger Punkt. Es gibt einen Moment im Film, in der Amy das Gefühl übermittelt, viel lieber einen kleinen Gig in einer Jazz-Bar spielen zu wollen, als an einem Festival oder einer riesengroßen Veranstaltung teilzunehmen. Ihr persönlich ging es nur um die Musik; das hat mich beeindruckt und auch bewegt.

Voice-Einspieler von Freunden, Managern, Promotern, Produzenten und der Familie kommentieren den jeweiligen Punkt in Amys Karriere, den der Film in diesem Moment zeigt, wodurch man eine ausgewogene Sicht auf alle Perspektiven bekommt. Interviews von Amy zeigen auch ihren Standpunkt.


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Ab einem gewissen Punkt des Films bemerkt man, dass Amy (meiner Meinung nach) von gewissen Leuten in ihrem Leben "vom Weg abgebracht" wurde und besonders hat mich die Rolle des Vaters schockiert, der leider (in gewissen Situation) Geld und Ruhm über das Wohlbefinden und die Gesundheit/Genesung seiner Tochter gestellt hat.

Der Film stellt eine sehr ehrliche Version von Amys Leben dar, kaschiert nichts, insofern man das beurteilen kann, denn er zeigt sowohl Ups als auch Downs und viele private Szenen, durch die man besser verstehen kann, warum geschehen ist, was letztendlich geschehen ist. Er unterschlägt auch nicht die Macht der Medien, die Amy Winehouse' Situation mit ihren Kommentaren definitiv nicht besser gemacht haben.

Diese Dokumentation kann ich denen empfehlen, die sich für Amy Winehouse, ihre Musik und ihr Leben interessieren. Er zeichnet das Portrait einer jungen, unglaublich talentierten Jazz Sängerin, aber vergisst auch nicht, wie einfach es ist, den Halt zu verlieren, und dass Amy Winehouse am Ende auch nur ein ganz verletzliches, junges Mädchen war, das vielleicht einfach nur nicht wusste, wie mit so viel Veränderung in ihrem Leben umzugehen war.


Auf Englisch könnt ihr den Post in leicht abgewandelter Form HIER lesen.

Montag, 18. Januar 2016

"Spotlight" und "The Big Short" - Die Oscars 2016

Hallo ihr Lieben!

Im Moment habe ich das Bedürfnis meine Posts sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch zu teilen und daher folgt jetzt die deutsche Variante meines neusten Posts über die Oscar-nominierten Filme 2016.

Ich bin jemand, der jedes Jahr schon darauf wartet, dass es endlich wieder Februar ist und die große Preisverleihung stattfindet - damit ich bis 6 Uhr morgens wach bleiben und sie verfolgen kann. Ich habe mich in den letzten Jahren zum Filmjunkie entwickelt, aber habe diese Phase fast nur in der Award-Show Zeit. Dieses Jahr habe ich mich daher entschieden, mich auch wirklich gut vorzubereiten.

Im letzten Jahr hatte ich, als die Oscars ausgestrahlt wurden, von den nominierten Filmen leider nur zwei gesehen. Daher konnte ich so gut wie gar nicht einschätzen, ob jemand meiner Meinung nach verdient oder unverdient gewonnen hatte und das hat mich wirklich geärgert. Deshalb habe ich vor vier Tagen, als die Nominierungen veröffentlicht wurden, eine Liste an Filmen erstellt, die ich unbedingt vor der Preisverleihung gesehen haben muss, von denen ich auch erwarte, dass sie mir gefallen.

Hier ist die Liste:

The Big Short
Brooklyn
Steve Jobs
The Revenant
Spotlight
Carol
Room
The Martian
Amy
Bridge of Spies

Kennern wird auffallen, dass ich z.B. Filme wie "Mad Max Fury Road" ausgelassen habe; aus dem einfachen Grund weil das nicht meine Art von Film oder das Genre ist, für das ich mich begeistern kann.

THE BIG SHORT 

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The Big Short ist einer der Filme, auf die ich vielleicht ohne die Nominierung bei den Oscars nie aufmerksam genug geworden wäre, um ihn mir tatsächlich anzusehen. Doch ich bin unglaublich froh, dass ich es getan habe. Er beschäftigt sich mit einem wirklich ernsten Thema, der Wirtschaftskrise und dem Zusammenbruch des Immobilienmarktes, besonders in den USA, von 2007/2008. Christian Bale spielt einen Hedgefund-Manager, der einige Zeit im Voraus erkennt und voraussagt, dass es zu eben diesem Zusammenbruch kommen wird. Als er versucht die Menschen zu warnen, wird er belächelt, doch schließlich entscheidet er, wenigstens sein Geld zu retten. Er wettet gegen den Immobilienmarkt und geht am Ende des Films mit einem Profit von 489% aus seinem Büro heraus. Ryan Goslings Charakter erfährt von Bales Vorhersage und entscheidet sich, ebenfalls seinen Nutzen daraus zu ziehen. Durch einen Zufall, kommt er mit Steve Carell und seinem Team in Kontakt, das er ebenfalls an Board holt. Die letzten Protagonisten der Geschichte, sind zwei junge Männer, die gerade erst im Wall Street Business beginnen wollen und durch einen Flyer, den sie zufällig finden, auf das kommende Ereignis stoßen. Sie verstehen schnell, dass auch sie davon profitieren können, haben aber zu wenig Einfluss, Erfahrung und Kontakte und bitten deshalb Brad Pitt zu Hilfe, der bereits aus dem Wall Street Business wieder ausgetreten ist und dieser verhilft ihnen am Ende des Films ebenfalls zu sehr viel Geld. Der Markt kollabiert, Menschen verlieren alles.
Da ich nichts im Wirtschaftsbereich studiere, hatte ich große und berechtigte Sorge, dass mir einiges, was im Film geschieht und genannt wird, nicht einleuchtet. Damit haben die Produzenten/Drehbuchautoren/Regisseure jedoch gerechnet. Und ich bedanke mich dafür. Denn immer wenn eine Szene auftauchte, in der komplizierte Dinge erklärt und besprochen wurden, kam anschließend eine Situation, in der sie jemanden alles noch einmal mit einfachen Worten und Vergleichen haben sagen lassen. Das und Ryan Gosling als Erzähler haben den Film sehr amüsant gemacht. Man kann definitiv lachen und schmunzeln, aber trotzdem wird sich über die Wirtschaftskrise und ihre Folgen nicht lustig gemacht. Ich empfehle diesen Film besonders Leuten, die vielleicht ein bisschen mehr Ahnung von der Materie haben. Trotzdem kann ihn sich jeder angucken, ohne Angst haben müssen, nicht folgen zu können. Dafür haben die Macher des Films gesorgt. Ich bin etwas enttäuscht, dass nur Christian Bale als bester Nebendarsteller nominiert ist. Ich denke nicht, dass The Big Short es schafft, die Kategorie "Best Picture" für sich zu entscheiden, würde es dem Film aber wünschen. In den rund zwei Stunden Spieldauer habe ich mich trotz des nicht einfachen Themas weder gelangweilt, noch gefragt, wer in Gottes Namen diese Schauspieler ausgesucht hat - alles hat sehr gut gepasst. Daumen hoch! 

SPOTLIGHT

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Ich hatte zuvor wenigstens im Fernsehen den Trailer von "The Big Short" gesehen, aber niemals zuvor von "Spotlight" gehört. Das bedauere ich zutiefst, denn dieser Film beinhaltet nicht nur großartige Schauspieler, sondern auch ein Thema, über das vielleicht noch mehr geredet werden sollte. Neben der unglaublichen Rachel McAdams, von der ich sowieso Fan bin, haben mich auch noch Mark Ruffalo, Stanley Tucci, Liev Schreiber oder Michael Keaton beeindruckt. Gecastet wurde hier grandios. Obwohl ich Rachel McAdams hauptsächlich aus romantischen Komödien oder als Superzicke aus Mean Girls kannte, hat sie hier eine bodenständige Rolle verkörpert, die durch ihre Arbeit schockiert begreift, was um sie herum in ihrer Stadt vorgegangen ist.. Denn der Film behandelt den Missbrauch von Kindern durch Priester, hauptsächlich in Boston. Als die Redaktion des "Boston Globe" einen neuen Redakteur bekommt (Liev Schreiber), ordnet dieser an, einen spezifischen Fall von Missbrauch durch die Kirche aufzuschlüsseln. Als die Redakteure des "Spotlight Teams", ein kleines Team, das besondere Fälle bearbeitet, für die sie teilweise bis zu einem Jahr Recherche betreiben, ihre neue Aufgabe annehmen, rechnen sie nicht damit, dass sie am Ende des Films auf 90 Priester gestoßen sind, die Kinder missbraucht haben - und das ganze nur in Boston. Nach vielen Wochen harter Arbeit wird am Ende der Artikel veröffentlicht und ebenfalls eine Nummer angegeben, unter der noch weitere Opfer den Boston Globe erreichen und auch ihre Geschichte erzählen können. - Die Telefone stehen nicht mehr still.
Der Film hat mich hauptsächlich schockiert. Natürlich habe auch ich von den Missbrauchsfällen auf der Welt durch Priester o.Ä. gehört, jedoch habe ich nicht damit gerechnet, dass es so viele Fälle gab. Etwas, das mir wirklich eine Gänsehaut verpasst hat, waren 4 Seiten á 3 Spalten mit Namen von Städten und Ländern, in denen solche Fälle bekannt geworden sind und die am Schluss des Films eingeblendet wurden. Auch Deutschland war drei Mal vertreten. Spotlight hat mich hauptsächlich nachdenklich gemacht und noch einmal darin bestätigt, dass man einfach nicht jedem vertrauen darf, obwohl er vielleicht so wirkt, als drohe keine Gefahr.
McAdams und Ruffalo sind zurecht beide in der Kategorie für den besten Nebendarsteller nominiert und ich drücke beiden wirklich die Daumen (obwohl Ruffalo zum Beispiel gegen Bale kämpft und ich nun schon nicht mehr weiß, wie ich mich da entscheiden würde...). Ich bin auch hier nicht sicher, ob der Film wirklich die Größe hat, um Best Picture zu gewinnen, aber auch ihm würde ich es gönnen, vielleicht sogar noch ein bisschen mehr als "The Big Short", da mich das Thema mehr ergriffen hat. Aber das ist eine sehr persönliche Sache. Beide hätten die Trophäe verdient. Wir werden sehen was geschieht. Auch dieser Film geht knapp 2 Stunden und man langweilt sich nicht eine Sekunde lang.

Beide Filme kann ich nur wärmsten Herzens empfehlen! Besetzung, Drehbücher, Regie sind in beiden Fällen wirklich sehr gut "umgesetzt".

Wenn euch der Artikel auf Englisch interessiert, könnt ihr gern hier auch noch einmal reinlesen.

Bis zum nächsten Mal,

Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen :)


Samstag, 16. Januar 2016

Apple Crumble Rezept

Hallo ihr Lieben!

Diesen Post habe ich eigentlich im Original auf meinem zweiten Blog auf Englisch verfasst (wer ihn lieber in Englisch lesen will, muss einfach nur hier klicken), doch er ist einfach so schmackhaft, dass ich ihn unbedingt auch hier teilen will. Vor allem, da ich im Moment kaum Zeit zum Bloggen finde...

Ich habe oft Phasen, in denen ich absolut Lust habe, etwas zu schaffen. Das hört sich zuerst sicherlich seltsam an, aber ich liebe es zu Backen. Da meine Küche so winzig ist, dass auf keinen Fall zwei Personen hinein passen, suche ich oft nach einfachen Rezepten, die super lecker, aber auch wirklich nicht aufwendig sind.

Ich gebe mir sehr viel Mühe, gesund, ausgewogen und kalorienarm zu essen. Doch manchmal denke ich, dass es Zeit ist, diese Anstrengung und Motivation zu ignorieren und einfach zu genießen. Man lebt nur einmal, man muss auch schlemmen können.

Also habe ich mich für Apple-Crumble mit Schokoeis entschieden.


Ihr braucht folgende Zutaten:
3 Äpfel (oder 500g)
100g Zucker
100g Butter
175g Mehl
Zitronensaft

Nach Bedarf: Zimt, Rosinen, Cranberries

Zubereitung:
Eine kleine Auflaufform nehmen und einfetten. Anschließend Äpfel schälen, in Spalten schneiden und in der Form nebeneinander (und dann auch aufeinander) platzieren. Es entstehen ungefähr drei Apfel-Lagen.
Diese beträufelt ihr dann mit Zitronensaft, um sie vor einer bräunlichen Verfärbung zu schützen.
Danach geht's an den Teig. Nehmt eine Schüssel und mixt Mehl, Butter, Zucker und nach Bedarf Zimt zu einer krümeligen Masse zusammen.
Bevor ihr diese ebenfalls auf die Äpfel gebt, könnt ihr nach Belieben nun Cranberries und Rosinen darüber streuen - wenn nicht, jetzt den Teig über die Äpfel krümeln.

Den Backofen auf 200° C vorheizen, dann die Auflaufform für ca. 30 Minuten in den Ofen stellen. Unbedingt ab und zu einen Blick darauf werfen, von Ofen zu Ofen dauert es länger oder auch kürzer.

Das Dessert kann heiß oder auch kalt serviert werden und außerdem zählt: weniger ist mehr. Es ist super lecker, aber auch sehr süß. Das heißt, ihr habt sehr viel von diesem einen Backdurchgang. Das Eis eurer Wahl mit auf den Teller geben (bei mir war es Schokolade / Chocolate Chip) und genießen.

Ich hoffe ihr habt es euch schmecken lassen!